Es ist Jahresrückblickzeit und diesmal will ich es kurz halten.
Privat war sehr viel los in diesem Jahr, denn ich durfte auf zwei Hochzeiten nicht nur tanzen sondern auch Trauzeugin sein. Für die Kreativität blieb gefühlt weniger Zeit. Meist spüre ich wenig Fortschritt in meinem Künstlerinnen-Dasein und meinem kleinen Foto-Business. Doch wenn ich mich an den Jahresanfang zurückerinnere, wird mir klar, wieviel ich doch erreicht habe. Los geht's!
Bewerbungsbilder und Businessportraits
Meine Website ist seit August 2022 online und natürlich habe ich mein Unternehmen auch bei Google angemeldet. Im Dezember 2022 der erste Meilenstein: ich habe tatsächlich die erste Anfrage bekommen. Ich war ganz irritiert, dass mich eine unbekannte Nummer angerufen hat. Aus der Anfrage ist zwar nichts geworden, wahrscheinlich zu teuer, aber immerhin!
Im März der nächste Meilenstein: die erste Kundin für Bewerbungsbilder, die mich bei Google gefunden hat. Yay!
Im August wurde das erste Mal das teurere Standard-Paket gebucht. Gerade dann, als ich zu zweifeln anfing, ob es dafür überhaupt Kunden gibt. Mir ist sogar ein Standard-Paket durch die Lappen gegangen, weil ich von einem Mini ausgegangen bin und einen kurzen Termin vergeben habe. Upsi! Fehler passieren, Hauptsache ich lerne daraus.
Mittlerweile kommen regelmäßig Anfragen. Für Mini, Standard und manche, die vom Umfang her darüber hinausgehen. Entsprechend möchte ich demnächst noch ein Premium-Paket einführen.
Insgesamt hatte ich rund 20 Businessportrait-Kunden dieses Jahr. Die Anfangsphase und der Umbau meines Studios im April verfälschen die Statistik. Jetzt, wo Routine eingekehrt ist, bin ich gespannt auf die Erkenntnisse im nächsten Jahr.
Portrait
Aus meinem persönlichen Netzwerk bekomme ich Anfragen für Familienportraits. So gab es dieses Jahr schon 5 bezahlte Sessions mit Familien.
Sonst bin ich bei Portrait-Sessions immer noch die treibende Kraft. Das heißt, ich fotografiere noch viel unbezahlt und frage Freunde, Familie und Bekannte nach Portraits. Der Fokus liegt dabei auf Einzelportraits im Stil MINIMAL oder CASUAL. So baue ich langsam ein Portfolio auf mit Fotos, für die ich in Zukunft bezahlt werden will. Ein Beispiel von so einer Portraitsession habe ich mit einem Blogbeitrag geehrt.
Ein Familienportrait am Düsseldorfer Medienhafen, das bisher noch nicht in die Webseite geschafft hat. Ein paar Bilder, wo alle in die Kamera schauen, müssen natürlich sein. Doch ich mag vor allem möglichst ungestellte Bilder, wie z.B. beim Eis essen.
Website
In diesem Jahr wollte ich die Portraits auf meiner Website einziehen lassen. So ging im März die MINIMAL-Galerie online, im Juli folgte CASUAL und im August DEEP. Im September folgte dann der größere Umbau, sodass alle Stile schon am Anfang vorgestellt werden. Besonders stolz bin ich, dass ich die kreativen tiefgründigen Portraits sinnvoll integrieren konnte. Der Aufbau scheint gut zu funktionieren, zumindest sind die Kunden für Bewerbungsbilder nicht verwirrt.
Herzensprojekt: Mental health month
Im Mai habe ich mich zum zweiten Mal öffentlich auf meinem Instagram-Kanal mit mentalen Themen beschäftigt. Diesmal hatte ich mir vorgenommen täglich einen Beitrag rauszuhauen. Im Gegensatz zum letzten Jahr keine aufwendige monatelange Vorbereitung. Stattdessen: niedrigerer Qualitätsanspruch und mehr Spontaneität. Alte und neue Bilder wurden mit Texten kombiniert, in denen ich über meine Werte, Gefühle, Weinen, Freundschaft usw. philosophiere.
Am „Spiegel-Sonntag“ habe ich meine aktuelle Stimmung festgehalten und über die Woche und das Projekt reflektiert.
Selbstportrait "Hoffnung"
Selbstportraits sind für mich ein Weg mich künstlerisch auszudrücken. Auf eins bin ich dieses Jahr besonders stolz: das Selbstportrait „Hoffnung“. Der Prozess war aufwendig - von der Idee und den ersten Belichtungen im Juli, einer weiteren Belichtung im September bis zur Fertigstellung und Veröffentlichung im November. Insgesamt eine Doppelbelichtung einer Doppelbelichtung in Kamera (!) mit einem passenden Gedicht. Schaut und lest selbst:
Hoffnung
Den Blick auf die Zukunft gerichtet.
Verschleiert durch Ungewissheit.
Wie wird die Geschichte ausgehen?
Was ist zu tun? Außer Abwarten.
Habe ich Einfluß?
Bedingt. Doch gewiss!
Tatenlos zusehen - dem Lauf der Geschichte - ist nicht mein Ding.
Hinsehen ist mein Ding.
Zusehen! Dem Wind.
Was er vorhat? Wissen wir nicht.
Doch wir können uns ihm stellen.
Uns aussetzen.
Und spüren.
Mit Zuversicht im Herzen
bereit den nächsten Schritt zu tun.
Portrait bei Max Sonnenschein
Vor ein paar Jahren habe ich die Portraits von Max Sonnenschein bei Instagramm entdeckt und verfolge seitdem sein Werk. Irgendwann bin ich auf die Idee gekommen ein Portrait von mir bei ihm machen zu lassen. Ich hätte es bestimmt ewig aufgeschoben und auf den richtigen Zeitpunkt gewartet. Mein Mann hat den Prozess beschleunigt, indem er es mir zum Geburtstag geschenkt hat.
Die Portraitsession hat mich geflasht! Mit dem Ergebnis musste ich aber wie erwartet erst warm werden. Ich bin es einfach nicht gewohnt mich so „makellos“ zu sehen. Die Portraits unterscheiden sich sehr von meinen Selbstportraits. Doch genau darum geht es: wie nimmt mich Max wahr?
Insgesamt war es eine außergewöhnliche Erfahrung, der ich noch einen eigenen Blogbeitrag widmen will.
Im Dezember habe ich an seiner ersten MasterPortraitClass teilgenommen und durfte seine Arbeitsweise noch näher kennenlernen. Es war eine herzliche Atmosphäre mit viel Austausch und ich hatte unzählige Aha-Momente.
Ausblick
Im nächsten Jahr wird mein Hauptjob sehr fordernd sein, deswegen stecke ich meine Ziele realistisch. Das Gute an meiner Selbstständigkeit ist, dass ich alles in meinem eigenen Tempo machen kann. Trotzdem habe ich ein paar Ideen, worauf ich mich als nächstes fokussieren will.
Da ich mittlerweile öfter Anfragen für Familienfotos bekomme, muss unbedingt eine Preisliste her. Das schafft Transparenz und vereinfacht meine Kommunikation. Außerdem möchte ich die Rentabilität meiner Angebote erhöhen. Ich werde die Zeit etwas strenger im Auge behalten, meine Prozesse im Hintergrund optimieren und an der ein oder anderen Stelle die Preise erhöhen.
Mit „DEEP Portrait“ betrete ich ein für mich unbekanntes Terrain und möchte es unbedingt weiter erforschen. Ich spüre förmlich einen Sog in diese Richtung. Es ist so neu und so anders und so richtig meins! Die Frage ist, wie ich daraus ein Angebot kreiere und es an den Mann oder die Frau bringe. Tatsächlich habe ich bei einem spontanen Aufruf bei Instagramm einen passenden Kandidaten gefunden, der sein Thema fotografisch von mir festhalten lassen will. Ich bin so gespannt!!!
Ich habe Gefallen daran gefunden, mich durch die Linse eines anderen Fotografen zu sehen. Das werde ich im nächsten Jahr auf jeden Fall wiederholen und habe zwei Fotografinnen im Sinn, bei denen ich eine Portraitsession buchen will. Gönne ich mir zum 40. Geburtstag!
Vielen Dank an alle, die mich auf meiner kreativen Reise begleiten! Ich schätze alle Gespräche, Kommentare, Likes, Buchungen, Rezensionen und Weiterempfehlungen!
Hast du nach dem Lesen des Jahresrückblicks etwas auf dem Herzen, das du unbedingt loswerden möchtest?